Was bedeutet es eigentlich, ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen? Gibt es das wirklich? Sind wir in einer Phase der Menschheitsgeschichte angelangt und leben wir in einer Zone des Planeten Erde, wo Freiheit im Denken und im Tun selbstverständlich sein darf …
Meiner Meinung nach tatsächlich nur sehr begrenzt. Wir haben das große Privileg, hier und jetzt in einer Zeit zu leben, die uns ganz offensichtlich weitaus weniger Begrenzungen entgegenstellt, als es in den Generationen vor uns geschah. Systemisch gesehen hat alles, was 7 Generationen hinter uns passiert ist, noch einen direkten Einfluss auf unser eigenes Leben. Und wenn wir darüber nachdenken, ältere Menschen befragen und/oder die Geschichtsbücher heranziehen, dann wird sehr offensichtlich, wie stark der menschliche Wille eingeschränkt und oft auch „gebrochen“ wurde.
Lasst uns doch einen Wimpernschlag in der Zeitgeschichte zurückdenken: Bis vor wenigen Jahrzehnten, bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein, war das Leben der Menschen davon geprägt, dass alles knapp war und damit das eigene Überleben sowie das der nahen Familienangehörigen täglich geprüft wurde. Vieles war rationiert und dem größten Teil der Gesellschaft nicht frei verfügbar.
Um ein halbwegs sicheres Leben führen zu können, war die (scheinbare) Kontrolle der Obrigkeit von Nöten, Jahrtausende lang herrschten sehr wenige über die große Mehrheit der Menschen. Fast jeder hat Vorfahren, die vor irgendwelchen Herrschaften buckeln mussten, die in Knechtschaft lebten. Es durften keinerlei eigenständige Entscheidungen getroffen werden für sich selbst (zB. Eheschließung), viele Menschen waren Leibeigene, man war abhängig von der Autorität und vom hierarchischen Gefüge.
Frauen im Besonderen waren bis weit ins 20. Jahrhundert unfrei und abhängig. Sie wechselten von der Herrschaft des Vaters in die Herrschaft des Ehemannes. So ist es zB. schon interessant wieder zu hören, dass erst Anfang der 70iger Jahre verheiratete Frauen im deutschsprachigen Raum das Recht bekamen, einen Arbeitsvertrag ohne die Zustimmung des Ehemannes zu unterschreiben bzw. ein eigenes Konto zu eröffnen.
Warum erwähne ich das? Wie gesagt, alles, was 7 Generationen hinter dir in deinem Familiensystem passiert ist, hat noch einen direkten Einfluss auf dein Leben, auf das Hier und Jetzt. Ich erlebe sehr viele Menschen in meiner Arbeit, die sich wirklich bemühen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, authentisch zu sein, sich selbst treu zu bleiben, dem eigenen wahren Weg des Herzens zu folgen. Doch nun kommt mein großes ABER … jetzt ist es nicht mehr die Obrigkeit, die uns blockiert, nicht mehr der Lehnsherr, der es mir verbietet. Doch diese Prägungen sind tief in unserem Stammbaum verwurzelt.
Und so kreieren wir uns selber diese innere Autorität, die uns immer noch in dieser Energie verweilen lässt. Ob wir diese Wertinstanz nun inneren Saboteur nennen, inneren Schweinehund, inneren Wächter … es geht nicht darum, den richtigen Namen zu finden. Vielmehr geht es darum, dass wir in unserem Denken und Tun IMMER NOCH unfrei sind, verhaftet in den Strukturen unserer Eltern, Großeltern, Urgroßeltern … Irgendwann hat Rebellion geschadet, es gab Zeiten, da war ein Aufbegehren lebensbedrohend, möglicherweise oder sogar wahrscheinlich wurden meine und deine Vorfahren bestraft dafür, frei sein zu wollen.
Ich möchte dir ein kleines Beispiel dafür geben, wie dieser innere Saboteur seine Arbeit tut, aus eigentlich nur einem wichtigen Grund, dich zu schützen. Und das ist mir wirklich wichtig, es geht nicht um einen Dämon in dir, sondern um eine einmal sehr hilfreiche Energie.
Stell dir ein Kind vor mit 4-5 Jahren. Es steht vor einer ans Haus angelehnten Leiter, der Aufstieg ist verlockend. Das Kind stellt sich vor die Leiter, macht einen Blick zurück, um zu überprüfen, ob da jemand ist, der sagt „mach es oder lass es“. Mama und Papa sind jedoch nicht in Sichtweite. Und nun kann man möglicherweise etwas beobachten, dass uns allen innewohnt … diese innere schützende Kraft, die ich jetzt einmal den inneren Wächter nennen möchte. Denn plötzlich hört man dieses Kind laut zu sich selber sagen „Nein, nein, nein, das darfst du jetzt nicht tun, das ist gefährlich“.
Ja, in dieser Situation (über-)lebensnotwendig … aber glaube mir, viele dieser Programmierungen, die unbewusst in dir ablaufen, sind wahrlich nicht mehr zeitgemäß.
Also frage dich, überdenke für dich … lebst du wirklich, wirklich ein freies, selbstbestimmtes Leben? Gibt es da noch Programme aus deinem Ahnensystem, die nicht deine eigenen sind?
Das kannst du sehr leicht überprüfen, vorallem dann, wenn du immer wieder vor Situationen stehst, wo du nicht weiterkommst, wo du merkst, du stehst dir selber im Wege … und du weißt nicht warum das so ist.
Sehr gerne würde ich wissen, wie es dir geht mit diesem Thema „freier Wille“, fühlst du dich wirklich frei in deinem Tun und Denken? Wann und wo spürst du diese Begrenzungen in deinem Leben?
Hej Christa! Ein sehr interessanter Blog-Artikel, den du da veröffentlicht hast. Das mit dem freien Willen ist ja so eine Sache ….. ich denke schon, dass ich meinem freien Willen immer näher komme, je mehr ich mich damit beschäftige und je intensiver ich an mir arbeite, um weit in meiner Vergangenheit liegende Dinge zu verstehen – wohlgemerkt zu verstehen, denn verändern darf ich sie nicht! n unsere alltäglichen Beziehungen und Interaktionen sind auch andere Menschen eingebunden – und da heißt es immer darauf achten, inwieweit ich it meinem freien Willen und meiner freien Entscheidung den oder die andere/n mit beeinflusse – denn alles ist ja mit allem verbunden, das ist so im Universum.
Meine Essenz daraus: Je mehr Liebe ich in mein Leben bringe und diese auch verbreite, umso mehr wird auch das mit dem freien Willen passieren und eintreten, denn Liebe lässt sich nicht begrenzen – und dann ist es gut so, wie es gerade ist!
Alles Liebe und die besten Grüße
Hannes 🙂
Danke Hannes für deine Zeilen, deine Sichtweise.
Liebe Christa,
freier menschlicher Wille- diese Worte wirken nach in mir.
Freier menschlicher Wille- und der Impuls der mich vorwärts gehen lässt, meine Talente, mich in meinem So Sein zu leben. Alles das, was ich als Kind schon mit Leichtigkeit und Freude lebte, oft im Verborgenen, die Zeiten waren andere, die Eltern hatten andere Sichtweisen Alles das was mich schon als Kind in meinem Leben begleitete, wenn ich im Fluss des Lebens weiter getrieben wurde und ich das Gefühl hatte, mal das Ufer zu sehen und mal nicht zu sehen.
Und plötzlich flammt diese “Etwas ” auf in mir und ich fühle mich bestärkt in meinen Gedanken, meine innere Kraft zu bündeln und mutig voran zu schreiten, mit beiden Füßen den Boden spürend, mich mit einer scheinbar unsichtbaren Kraft aus den Wirren ans Ufer zu schwimmen. Ich entscheide für mich! Was möchte ich für mich im Sinne meines Lebensplanes?
Und siehe da- es scheint mit Leichtigkeit zu gehen oder hab ich mich befreit von den Mustern, Mauern, die mich erst umgaben- also diese Vorgaben, die ich mit mir, in mir trage. Die, die mich blockieren? Und blockieren sie mich wirklich? Ist das mein “Freier Wille” – der für mich- ich für mich- den Weg geht, oder mich auf dem Weg begleitet.
Ich gehe meinen Seelenplan. Wofür ich Hier bin?
Frei zu bestimmen, für mich, achtsam, sensibel zu sein, mich zu öffnen im Innen und Außen. Im Jetzt, im Heut zu sein.
Freier Wille und Toleranz.
Toleranz meinem Gegenüber.
Die Freiheit zu denken, die Freiheit frei zu entscheiden für mich, für meine Freude mit Musik, Rhythmus und Tanz die Menschen zu Beglücken die den Weg aus Freiem Willen tun.
Die mit mir in einer Umgebung gemeinsam musizieren und singen, trommeln und tanzen… ohne dabei meinem Gegenüber meinen Willen im Umgang damit aufzuzwingen.
Manchmal ist es besser sich auf den Weg zu machen, die Freiheit an einem neuen Ort zu finden um den “Freien menschlichen Willen” zum Klingen zu bringen und den Freien Willen des Anderen nicht zu erdrücken, zu ersticken.
Es schrieb grad so aus mir!
Ich bin auf dem Weg mit “Freiem menschlichem Willen”
Ich schick dir herzliche Grüße
Gabriela